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Costa Rica Reisebericht

4 Wochen Costa Rica - Ein persönlicher Reisebericht

23.11.2005

Gleich am Anfang unserer Reise nach Costa Rica ist uns frühmorgens im Zug von Münster zum Flughafen Düsseldorf ein kleines Malheur passiert: Statt in Gelsenkirchen umzusteigen, sind wir bereits eine Station früher, nämlich in Recklinghausen, ausgestiegen. Da der Anschlusszug erst nach einer Stunde fahren würde, haben wir uns entschlossen, ein Taxi zu nehmen, welches uns auch in 20 Minuten für ca. 35,- Euro nach Gelsenkirchen fuhr. Und wir hatten uns schon gefreut, dass wir das günstige "Schöne-Fahrt-Ticket" für nur 12,- Euro nutzen konnten. Dumm gelaufen!

Der erste Flug ging nach Paris, Charles de Gaulles. Dort hatten wir erstmal 2,5 Stunden Aufenthalt, bis es auch mit der Air France wieder weiter nach Miami ging. Nach neun Stunden Flug erwartete uns dort ein riesiger Flughafen in einer "etwas" größeren Welt... Wir mussten eine Zollerklärung und einen Einreiseantrag ausfüllen, es wurde ein Foto aufgenommen und die Fingerabdrücke genommen. Dann schnell zum Check-In-Schalter, um unsere nächte Boarding-Card zu erhalten. Ganz schön verwirrend und chaotisch - wir haben uns gleich zweimal verlaufen, bis wir endlich den richtigen Schalter fanden. Dort durften wir zum Glück in eine spezielle Schlange für die ganz Eiligen, denn unser Flieger sollte bald abfliegen. So haben wir das alles gerade rechtzeitig geschafft und waren dann überglücklich, als wir endlich mit American Airlines Richtung Costa Rica flogen und nach 2,5 Stunden Flug ankamen.

Das Taxi zu unserem Hotel in Alajuela wurde freundlicherweise von unserem Hotel bezahlt. Wir hatten das Hotel "Los Volcanes" zwecks Aklimatisierung für die ersten beiden Nächte von Deutschland aus reserviert. Der Rezeptionist meinte zwar, er hätte sich ein anderes Datum aufgeschrieben, aber es war ja noch etwas frei... :-) Kurz zum Abendessen ein paar Straßen weiter, dann legten wir uns auch sofort schlafen.

24.11.2005

Heute sind wir früh aufgestanden, haben geduscht (die Dusche war außerhalb des Zimmers) und dann im kleinen Innenhof des Hotels gefrühstückt. Nicht etwa in Buffetform, sondern hier wurden einem die Sachen frisch zubereitet, z.B. Rührei mit Schinken, Käse und Tomaten mit Toast oder auch ein Früchte-Müsli mit Joghurt, welches sehr lecker schmeckte. Hmmmm! Hier hatten wir auch gleich Gelegenheit, die schon in Reiseführer und -berichten gelobte "Lizano Salsa-Sauce" zu probieren. Wirklich lecker!

Gut gestärkt liefen wir etwas orientierungslos in der prallen Sonne (die fing hier schon um halb acht morgens an) ca. 2 Stunden durch Alajuela umher, verbrachten auch etwas Zeit in Parks. Nach einer kurzen Schlafpause im Hotelzimmer haben wir dann nochmal eine Weile im Park Central gesessen. Dann ging es zu Fuß etwa 1-2 Kilometer Richtung Norden aus der Stadt heraus (viel weiter, als der Reiseführer schrieb) zu einem peruanischen Restaurant. Wir hatten sehr sehr leckere Hähnchenschnitzel mit unglaublich viel Knoblauch in der Sauce. Im Hotel angekommen fielen wir schon wieder totmüde ins Bett.

25.11.2005

Heute morgen erstmal ein großer Schock: ich hatte das Ladegerät für die Videokamera vergessen! Während des eigentlich leckeren Frühstücks machte ich mir viele Gedanken, wie wir so etwas spezielles hier auftreiben könnten. Zum Glück hatte ein "Radio Shack" ganz in der Nähe ein Ladegerät für 1001 verschiedene Kameras für 58 USD. Meine Kamera stand zwar nicht in der Liste, aber es schien trotzdem zu funktionieren. Gerettet!

Also ging es schnell mit unserem ganzen Gepäck zum Bus, der zum Volcán Poás fuhr. Die Fahrt zum Vulkan dauerte ca. 1,5 Stunden, dabei ging es an vielen Kaffeeplantagen vorbei. Oben angekommen, zahlten wir jeder sieben USD Eintritt und liefen dann das letzte Stück im Nieselregen zum Aussichtspunkt hinauf. Leider war alles neblig und wolkenverhangen, es gab nichts zu sehen. In der Ferne brodelte es allerdings recht unheimlich.

Wir liefen dann einen kleinen Pfad durch schönen Urwald, wobei es auch schnell trockener wurde. Bald sahen wir einen großen mit Wasser gefüllten Krater. Weiter durch den Wald und wieder zurück zum Aussichtspunkt, wo wir nach wenigen Minuten plötzlich Glück hatten: wunderschöne Ausblicke in den mit Wasser gefüllten brodelnd-dampfenden Krater!

Volcan Poas in Costa Rica
Blick in den Poas-Vulkan

Dann ging es auf den Rückweg, den Berg herunter. Fünf Kilometer können mit schwerem Gepäck ganz schön lang werden... Aber die schöne Natur entschädigte uns: Riesenfarne und Regenwaldbäume, und dann mit einem Mal wieder ein Ausblick wie in den Alpen, mit vielen Wiesen und sogar schwarz-weißen Kühen! :-)

Beim Mirador Quetzal hatten wir von Alajuela aus reserviert und bekamen eine schöne Cabina mit tollem Ausblick über das weite Tal aus einem riesigen Fenster, das die ganze Wand ausfüllte. Und schon wurde es dunkel und wir sehr schnell müde. Ca. 18:30 Uhr waren wir im Bett - sehr ungewöhnlich!

26.11.2005

Ein wunderbarer Ausblick erwartete uns an diesem Morgen in unserer tollen Cabina. Jetzt fehlte uns nur ein kleines Frühstück. Im Hotel gab's leider zu der Zeit (7:30 Uhr) keines und uns wurde empfohlen, an der 300m abgelegenen Bushaltestelle Kaffee und Früchte zu uns zu nehmen. Und so liefen wir mit Sack und Pack dorthin, wo wir tatsächlich in einem Kiosk Kaffee, frische Erdbeeren und Gebäck fanden.

Gut gestärkt ging's mit Bus Richtung San Pedro, in dem Glauben, dort gäbe es einen Anschlussbus nach Santa Elena/Monteverde, unserem nächsten Ziel. Dem war jedoch nicht so. Und so konnten wir erst über einige Umwege/-fahrten, nämlich zurück nach Alajuela und San Jose nach Santa Elena/Monteverde gelangen. Zur Info: von San Jose nach Santa Elena/Monteverde allein sind es schon vier Stunden Fahrt gewesen.

In San Jose fühlten wir uns überhaupt nicht wohl. Es ist eine sehr chaotische Stadt mit viel Verkehr und vielen Menschen. Auf dem Weg zum Busbahnhof wurden wir leider Gottes Zeugen eines kleinen Überfalls auf eine ältere Dame, der die Ohrringe "direkt aus dem Ohr" geklaut wurden. Nach diesem Erlebnis hatten wir natürlich auch Angst um unsere Rucksäcke, da man auch wegen der vielen Menschen sehr eng an eng lief.

Die Fahrt von San Jose nach Santa Elena/Monteverde mit unserem alten "Tuckerbus" erwies sich aber durchaus als recht spannende Fahrt, zumal wir lange durch Regenwälder fuhren. Als wir um sieben Uhr ankamen, war es auch schon stockdunkel. Kaum waren wir aus dem Bus ausgestiegen, wurden wir von einheimischen "Promotern" empfangen. Jeder wollte uns seine Hotels/Cabinas oder Restaurants anpreisen, was ziemlich nervig war. Aber wir hatten uns ganz spontan für die günstige Pension "Santa Elena" entschieden.

Diese Unterkunft mit Jugendherbergsflair wird von einem freundlichen Kanadier geleitet. Es gab hier eine Gemeinschaftsküche, Internet und einen Aufenthaltsraum. Wir nahmen uns ein Doppelzimmer mit eigenem Bad für 25 USD. Wir hatten ein schönes, sauberes Bett aus Bambus und sogar mal eine vernünftige Dusche, unter der man sich auch zu duschen traute. Zum Glück also keine Suicide-Shower (das sind Duschköpfe mit integriertem Durchlauferhitzer - meistens spenden sie schwach angewärmtes oder gerade-nicht-mehr-kaltes Wasser).

Abends fanden wir noch eine nette Pizzeria in diesem "Urlaubscamp" mitten im Regenwald und beendeten so einen wunderschönen Urlaubstag.

27.11.2005

Nach dem Frühstück beim Bäcker sind wir knapp 2 km aus dem Ort Santa Elena rausgelaufen, um ein schöneres und vor allem ruhigeres Hotel zu finden. Das "Sunset / Sun Kiss" war wirklich klasse, mit tollem Ausblick, eigenem Waldstück und ganz frisch gebaut - echter Luxus nach den vielen einfachen Unterkünften.

Das ruhige Hotel Sunset / Sun Kiss in Santa Elena
Das ruhige Hotel Sunset / Sun Kiss in Santa Elena

Also zurück und Sachen packen - dann mit schwerem Gepäck wieder über die Hügel, weg von den knatternden Motorrädern und in unsere Paradies-Unterkunft. Vom Besitzer erfuhren wir, dass er als 5-jähriger Junge kurz nach dem 2. Weltkrieg mit seinen Eltern aus Deutschland nach Costa Rica ausgewandert war - mit vielen Zwischenstopps, über 30 Flugstunden und auf der längsten Strecke über den Pazifik fiel auch noch einer der vier Motoren aus... Ganz schön aufregend! Dagegen hatten wir es mit zweimal Umsteigen doch kinderleicht.

Nach den Formalitäten gingen wir in den hauseigenen Wald und sahen bereits nach wenigen Metern ein ziemlich großes Eichhörnchen-ähnliches Tier (Racoon?). Kurz darauf auf einer Bank näherte sich auch ein Kolibri. Und dann gab es hier noch eine ziemlich große Ameisenkolonie mit unzähligen Blattschneide-Ameisen, die alle brav ihre Blätter in ihre Stadt brachten. Es gab einen richtigen "Highway", ca. 10 cm breit und perfekt geebnet.

Wieder bei unserem Zimmer angekommen, liefen wir nach einer kurzen Pause zum berühmten SkyTrek. Bei diesem Spaß kann man den Urwald bei rasanter Fahrt von hoch oben in den Baumkronen betrachten. Das ermöglicht ein System von Kabelzügen, verbunden mit Stahlseilen zwischen den Plattformen. Da wir nicht die mutigsten sind....lalala....lala, haben wir dann doch lieber nur einer Gruppe zugeschaut, die nacheinander an einem unglaublich langen Stahlseil hoch über dem Boden quer durch das Tal entlangsausten. Wow!

Am Abend kurz nach 17 Uhr wurden wir im Jeep-Taxi zu einer zuvor gebuchten geführten Nachtwanderung in einem Wildlife-Reserve abgeholt. Jeder bekam eine Taschenlampe und die Aufgabe, nach Tieren Ausschau zu halten. Natürlich fand niemand von uns sechs Leuten mehr als einige Spinnen oder eine Ratte. Unser Führer jedoch hatte ein geschultes Auge und präsentierte uns ein Tier nach dem anderen: zwei schwarz-rote Taranteln (eine kam gierig aus ihrem Loch heraus, als sie mit einem Stöckchen geködert wurde), ein Faultier, zwei affenähnliche Pelztiere (Kinkajous), einen winzigen Frosch, Heuschrecken/Zikaden, eine Riesenkakerlake, ... und eine ganze Menge schlafender Vögel, einmal sogar drei auf einem Baum. Ein tolles Erlebnis!

Taranteln sieht man öfters in Costa Rica...
Eine Tarantel auf unserer Nachtwanderung

Vom Naturführer bekamen wir auch zum ersten Mal genau erklärt, wie die hier überall zu findene Würgefeige einen Baum mit der Zeit komplett eingehen lässt - ein Prozess, der auch schon mal 300 Jahre dauern kann. Wir beschlossen, mehr geführte Touren durch den Regenwald zu machen, da man eine Menge Hintergrund-Informationen bekommt und 10x mehr Tiere sieht, als wenn man es alleine versucht.

In unserem Hotel gab es dann noch ein einfaches dreigängiges und leider doch sehr deutsches Menü. Auf der Türschwelle vor unserem Zimmer fanden wir dann noch unseren 1. Skorpion. Na, dann: Pura Vida!

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